Der Vortrag informiert über die Ausprägungen von Kriminalität in den Dörfern der Grafschaft Wertheim in der Zeit um 1600 und über den Umgang damit. Die Datenbasis lieferten die Protokolle des Wertheimer Zentgerichts. Dabei interessiert nicht nur die Frage, welche Delikte und Konflikte vor dem Zentgericht landeten. Besonders spannend ist, wie die dörfliche Gesellschaft auf kriminelles Verhalten reagierte und wie sie Konflikte austrug und löste. Wann und unter welchen Umständen traten Spannungen zutage und wie wurden diese zu beseitigen versucht? Welche Rolle spielten dabei einerseits das Zentgericht, aber andererseits auch gemeindliche Einrichtungen oder einzelne Personen? Wer und was trug zur Wahrung des Friedens in den Dörfern bei?
Unter der Hinzuziehung zahlreicher konkreter Fallbeispiele thematisiert der Vortrag neben dem Thema Kriminalität in den Dörfern auch die Mechanismen der Friedenssicherung als oberstem Ziel. Dadurch werden Einblicke in die Lebenswelt der frühneuzeitlichen Menschen in der Grafschaft Wertheim gegeben.
Dr. Michaela Grund studierte die Fächer Geschichte, Germanistik und Sozialkunde für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Würzburg und wurde dort im Jahr 2021 im Fach Neuere Geschichte promoviert. Für ihre Doktorarbeit untersuchte sie die Akten des Wertheimer Zentgerichts aus den Jahren 1598 bis 1611. Die Arbeit ist im Juli 2023 in der Schriftenreihe der Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württembergs erschienen. Seit 2018 ist sie Lehrerin am St. Ursula-Gymnasium in Würzburg.
Der Workshop wird hybrid stattfinden, d.h. mit Teilnehmern im Archiv sowie der Möglichkeit der Online-Teilnahme unter folgendem Link: bit.ly/grund-kriminalitaet.
Treffpunkt: Vortragssaal, Archivverbund Main-Tauber
Eintritt: frei
Anmeldung: keine Anmeldung erforderlich
Online-Teilnahme: bit.ly/grund-kriminalitaet
Veranstalter: Archivverbund Main-Tauber, Historischer Verein Wertheim und VHS Wertheim
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